Es waren immer wieder kleine Wunder
Es war ein knappes Dutzend junger Haller, mit einigem Interesse an Kunst und Musik. Es gab einen Raum, den die jungen herrichteten, der Arzt Dr.Oskar Jud hatte ihn in seinem Haus zur Verfügung gestellt, und es begann mit einer Ausstellung, umrahmt von Musik. Was Franz Arnold, Maria und Gerhard Crepaz, Gerhard Gombocz, Werner Jud, Rudolf Leichter, Gottfried Moser, Andreas Preindl, Henri Quintern (der künstlerische Leiter), Alois Unterholzner, Heinz und Wolfgang Weiler damals nicht ahnten: Die Galerie St. Barbara sollte nach 1972 als Einrichtung weit über Tirol hinaus wirksam werden.

Als am 19. September 1968 ein junger Musikstudent Schönbergs „Sechs kleine Klavierstücke, op.19“ zur Eröffnung der Bildergalerie St. Barbara am Unteren Stadtplatz in Hall spielte, waren die meisten Zuhörer geschockt. Schönberg? Wer soll das sein? Der junge Klavierstudent Gerhard Crepaz hat schon lange in die Rolle des Veranstalters gewechselt. Gemeinsam mit seiner Frau Maria (und inzwischen bereits mit den Kindern) bringt er seit 40 Jahren bedeutende Künstler nach Tirol.

Was als Bildergalerie begonnen hatte, wurde 1972 von Gerhard und Maria Crepaz übernommen. Künstler von Weltrang waren am Anfang ihrer Karriere bereits in Tirol (z.B. Alban Berg Quartett, Jordi Savall, René Jacobs, Musica Antiqua Köln, Il Giardino Armonico), andere – längst Weltstars (wie John Cage und sein Kreis: Feldman, mit John Tilbury produzierte die Galerie St. Barbara dessen Klavierwerke, die Aufnahme gilt weltweit als Referenz), auch Christian Wolff – er war hier und arbeitete mit dem Innsbrucker Musikgymnasium; Terry Riley und Steve Reich, Michael Nyman, Klaus Huber, Friedrich Cerha, Dieter Schnebel, Karlheinz Stockhausen, György Ligeti, Conlon Nancarrow) – konnten nach Hall überredet werden. Und auch den tiroler Komponisten (Pirchner, Wisser, Breit, Zwetkoff, Malfatti, Helberger, Schneider, Schreyer, Zehm, Mitterer u.a.) war die Galerie St.Barbara Partner – oft für Uraufführungen.